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Was ist ein Trauma und was bedeutet EMDR

Trauma

Ein Trauma bezeichnet eine psychische Verletzung oder ein schwerwiegendes emotionales Ereignis, das das normale Funktionieren einer Person stört. Es kann durch verschiedene Ereignisse ausgelöst werden, darunter körperliche oder sexuelle Gewalt, Unfälle, Naturkatastrophen, Krieg oder andere lebensbedrohliche Ereignisse. Traumatische Erfahrungen können dazu führen, dass eine Person sich hilflos, ängstlich, wütend oder überwältigt fühlt. Traumata können verschiedene Formen annehmen, darunter:

  • Type I , Monotrauma: Ein einzelnes, plötzliches Ereignis, wie zum Beispiel ein Autounfall, eine Naturkatastrophe, aber auch Raub und Vergewaltigung
  • Type II , Komplexes Trauma: Wiederholte oder lang anhaltende traumatische Erfahrungen, wie andauernde sexuelle Gewalt, Lagerhaft, o.ä., Kann auch in der Kindheit erlebt, wie zum Beispiel Vernachlässigung, Missbrauch oder häusliche Gewalt sein (Bindungstrauma)

Eine entstandene Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die auftritt, nachdem eine Person ein oder mehrere traumatische Ereignisse erlebt hat. Die Symptome der PTBS können vielfältig sein und sich auf verschiedene Bereiche des Lebens auswirken. Typische Symptome der PTBS umfassen:

Flashbacks, Albträume, Vermeidung von Orten, Menschen oder Aktivitäten, die an das Trauma erinnern, Schwierigkeiten beim Schlafen, Konzentrationsschwierigkeiten und übermäßige Schreckreaktionen, Schuldgefühle, Scham und anhaltende depressive Stimmung.

Die PTBS kann das tägliche Funktionieren einer Person stark beeinträchtigen und zu erheblichen Belastungen in verschiedenen Lebensbereichen führen, einschließlich Beziehungen, Arbeit und persönlichem Wohlbefinden. Die Behandlung der PTBS umfasst in der Regel Psychotherapie und EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), sowie in einigen Fällen medikamentöse Behandlung, um Symptome wie Depressionen, Angstzustände oder Schlafstörungen zu lindern.

EMDR

EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) bedeutet Desensibilisierung und Verarbeitung belastender Ereignisse durch Augenbewegungen (ähnlich den REM-Phasen im Schlaf).

  • EMDR wird weltweit eingesetzt und hat schon Millionen Menschen jeden Alters schnell und wirksam geholfen.
  • EMDR aktiviert das Gehirn, um Blockaden in der Verarbeitung von belastenden Ereignissen aufzulösen. Erinnerungen werden neu abgespeichert und nicht mehr als Belastung erlebt.
  • Wissenschaftliche Studien bestätigen die Wirksamkeit von EMDR.
  • EMDR wurde von der WHO (World Health Organization) als effiziente Methode in der Behandlung von PTBS (Posttraumatische
    Belastungsstörung) anerkannt.
  • EMDR hilft darüber hinaus bei vielen anderen Stress-Symptomen.
  • EMDR hilft Erwachsenen ebenso wie Kindern und Jugendlichen.
  • EMDR wurde in den 1980er Jahren in den USA von Dr. Francine Shapiro zur Therapie von Traumafolgestörungen entwickelt.

Was passiert bei EMDR?
Die linke und rechte Gehirnhälfte werden abwechselnd aktiviert durch Augenbewegungen, Tappen oder Töne. Dadurch wird der Verarbeitungsprozess angestoßen, der durch das belastende Erlebnis blockiert war. Erinnerungen werden neu abgespeichert, die dazugehörigen Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen sind für Betroffene nicht mehr belastend.

Vorteile von EMDR
EMDR hilft schnell, wirksam und dauerhaft; Symptome werden aufgelöst; Anti-Stresstechniken können auch selbst angewendet werden; Positive Gefühle, Gedanken und Verhalten sind wieder möglich; Kann gut mit anderen Therapiemethoden kombiniert werden.

Weitere Infos und download Folder unter www.emdr-fachgesellschaft.at

(Quelle: vgl. Folder „Was ist EMDR“, EMDR Fachgesellschaft)